„IAA Mobility in München: Die deutsche Autoindustrie gerät ins Wanken

Nachdem sich die Branche in den vergangenen Jahren voll und ganz auf die Elektromobilität konzentriert hat, zeichnet sich nun ein Dilemma ab. Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ist gering, während die chinesischen Hersteller mit preiswerten Modellen die Vorherrschaft übernehmen.

Die Folge: Die deutschen Autobauer müssen ihre Strategie überdenken.

Die deutsche Autoindustrie ist alarmiert angesichts der zögerlichen Akzeptanz von Elektroautos.

BMW, Mercedes-Benz und VW sind nicht mehr so sicher in ihrer Elektromobilitätsstrategie. Obwohl Elektroautos präsent sind, entscheiden sich die meisten Verbraucher weiterhin für Verbrennungsfahrzeuge. Die Chinesen setzen lieber auf ihre eigenen Elektromarken. Die IAA, einst die wichtigste Automesse in Frankfurt, zeigt zwar Elektroauto-Innovationen, doch die Realität sieht anders aus: 80 Prozent der verkauften Autos sind immer noch Verbrenner, nur 20 Prozent Elektroautos. Diese Entwicklung bereitet den Herstellern Sorge, und sie sind vorsichtig, keinen überstürzten Kurswechsel einzuleiten. Die Zukunft der Elektromobilität hängt ihrer Meinung nach von Infrastruktur und Rohstoffabhängigkeit ab. Trotzdem halten sie an der Idee fest, sowohl Verbrenner als auch Elektroautos anzubieten. Die deutsche Autoindustrie steht vor der Herausforderung, den Anschluss in einem Markt zu finden, der von chinesischen Elektroautos dominiert wird. Während einige Marken in die Elektromobilität investieren, bleibt die Frage offen, ob Elektroautos wirklich die Verkehrsform der Zukunft sind, besonders angesichts der Herausforderungen in Deutschland, wie steigende Strompreise und Energieprobleme.

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Lesen Sie hier bei uns den Beitrag von  Holger Douglas:

„Der Autor ist der Wissenschafts- und Technikjournalist Holger Douglas, der schon  seit langem Dokumentationen mit Schwerpunkt »Wissenschaft und Technik«. produziert und früher für die öffentlich-rechtlichen Anstalten arbeitete, als die noch Etats und einen Sinn dafür hatten. Heute arbeitet Douglas für Sender auf dem weltweiten Markt, darunter das erste wöchentliche Wissenschaftsmagazin »An Kathab« für den arabischen Sender Al Jazeera.

IAA Mobility in München

Die Angst der deutschen Autohersteller vor dem Elektroauto

Plötzlich hört man in Sachen Elektroauto relativierende Töne in der Autoindustrie. Bei BMW, Mercedes-Benz, und selbst VW ist man seiner Sache nicht mehr so sicher. Die Elektroautos sind da – doch die Massen wollen sie nicht kaufen. Und die Chinesen setzen lieber auf die eigenen Marken.

Die internationale Automobilausstellung, die früher in Frankfurt die wichtigste Automesse war, beginnt am Dienstag in München. Dort werden auch weiterhin Autos vorgestellt, die mit Benzin oder Dieselmotoren angetrieben werden. Als Neuheiten vermarktet werden jedoch fast nur Elektroautos. Das klingt schick und grün, steht allerdings im Gegensatz zur Realität in der Autowelt. Denn gekauft werden nach wie vor rund 80 Prozent Verbrennerfahrzeuge und nur etwa 20 Prozent Elektroautos.

Anlass zur Sorge bei den Autoherstellern. Man dürfe keinen Exit machen, wenn die Lösung nicht klar sei. Das sei brandgefährlich, sagt BMW-Chef Oliver Zipse. Zipse will weiter seinen Kurs der sogenannten Technologieoffenheit fortführen, also sowohl Verbrenner als auch Elektroautos bauen. Das Problem bei der Elektromobilität liege aus seiner Sicht nicht bei der Autoindustrie, sondern in den Rahmenbedingungen – vor allem Ladeinfrastruktur und die Abhängigkeit Europas von Rohstoffen aus anderen Ländern.

Auch Ola Källenius von Mercedes-Benz schränkt die bisher geäußerte Begeisterung für Elektromobilität ein. Die Marke Mercedes werde im Jahre 2030 überall dort rein elektrisch sein, wo es die Marktbedingungen erlauben würden. Das parallele Angebot von Verbrennern und Elektroautos werde man noch für viele Jahre aufrechterhalten müssen, so Källenius gegenüber Medien weiter. Wann der letzte Verbrenner vom Band laufe, wüsste Mercedes nicht. Das werde der Kunde entscheiden.

In der Zwischenzeit redet Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer gegenüber der Automobilwoche davon, die Zahl seiner Entwickler zu erhöhen – in China. Er spricht davon, dass der chinesische Markt gestärkt werden solle. Doch chinesische Autokäufer verschmähen offenbar deutsche Elektroautos und bevorzugen chinesische Modelle, wenn sie denn zum E-Auto greifen. Während Mercedes die Motorentwicklung nach Asien auslagert, entwickelt BMW den Verbrennungsmotor weiter.

Bei Volkswagen wurde bereits hörbar Alarm geschlagen. Kunden kauften kaum noch Elektroautos, geht aus der Brandrede hervor, die VW-Markenchef Thomas Schäfer im Juli vor rund 2.000 weltweit zugeschalteten Managern hielt. Seine Brandrede habe der Markenchef als den „letzten Weckruf“ bezeichnet. Schäfer habe einen sofortigen Ausgabenstopp verordnet.

Allerdings hält er derzeit die miserablen E-Auto-Verkäufe nur für ein »Zwischentief«. Bis 2027 würden elf neue Elektromodelle auf den Markt gebracht, sagte er gegenüber dpa. Am E-Auto-Kurs wolle er festhalten, Preissenkungen lehnt er ab: »An Preiskämpfen beteiligen wir uns nicht.« Auf den »Hochlauf« von Elektro-Autos hätten die höheren Preise keinen Einfluss, meinte er. »Unser Ziel steht«.

Das größte Risiko sieht man bei VW im Wegbrechen der Elektro-Nachfrage. VW hat allerdings gerade erst in Emden, Brüssel und Wolfsburg zusätzliche Fertigungslinien für das VW-ID Elektromodell geschaffen. Das Volkswagenwerk in Zwickau wurde bereits 2020 vollständig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgebaut. Dies ist auch das erste deutsche Werk von Volkswagen, das vollständig auf Elektroautos umgestellt wurde.

Damit bricht das grüne Wolkenschloss langsam in sich zusammen.

Niemand hat daran gedacht, was passiert, wenn kaum jemand die vielen schönen Elektroautos kaufen will. Zumindest nicht öffentlich. In der politisch geförderten und verordneten Elektroauto-Euphorie stellte niemand infrage, ob das Elektroauto tatsächlich die Verkehrsform der Zukunft sein würde.

Auf der IAA zeigen chinesische Autohersteller zudem, was eine Elektroautoharke ist.

Gegenüber den deutlich preiswerteren chinesischen Elektroautos haben deutsche Autohersteller kaum eine Chance. Ein wesentlicher Faktor in der Produktion sind die Energiekosten, da kann Deutschland mit den höchsten Strompreisen und dem von Brüssel auferlegtem CO2-Ablasshandel nicht mehr mithalten. Die hochtoxische Mischung aus langjähriger Klimapaniktreiberei, grünem Kampf gegen das Auto und dem zuletzt von Habeck in schwindelerregende Höhen hochgetriebene Energiepreise haben die deutsche Autoindustrie sturmreif geschossen – zumindest in Deutschland.

Vollends zur Lachnummer wird die Elektroautoideologie angesichts der von Grünen zerstörten Kraftwerke. Stell Dir vor, Du willst mit dem Elektroauto losfahren, und es war mal wieder kein Strom zum Laden da.

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